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AutorenbildMichael Prinz

Warum es für deutsche GmbHs sinnvoll sein kann, in Aktien & ETFs zu investieren statt Gelder auf Festgeldkonten zu parken



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Viele deutsche GmbHs verfügen über überschüssige Liquidität, die sie aktuell nicht für das Tagesgeschäft benötigen. Oft wird dieses Geld auf Festgeldkonten geparkt, um eine gewisse Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Doch in Zeiten von niedrigen Zinsen und Inflation stellt sich die Frage, ob dies wirklich die beste Strategie ist. Ein interessanter und potenziell lukrativerer Weg für deutsche GmbHs kann die Investition in Aktien und ETFs sein. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Vorteile und Risiken und gehen auch auf die steuerlichen Aspekte ein, die Geschäftsführer von GmbHs beachten sollten.


1. Die Nachteile von Festgeldkonten für Unternehmen


Festgeldkonten gelten als sicher und stabil, was sie zu einer beliebten Option für Unternehmen macht, die überschüssige Gelder kurzfristig parken möchten. Doch diese Sicherheit hat ihren Preis. In der aktuellen Niedrigzinsphase sind die Zinssätze für Festgeldkonten extrem niedrig, sodass das Kapital kaum wächst und oft nicht einmal die Inflationsrate ausgleicht. Das bedeutet, dass das Realvermögen des Unternehmens mit der Zeit sinkt, selbst wenn die nominale Summe auf dem Konto gleich bleibt.


Nachteile auf einen Blick:


  • Geringe Renditen: Die Zinsen auf Festgeldkonten liegen aktuell oft unter der Inflationsrate.

  • Kapitalverlust durch Inflation: Das Geld verliert über die Zeit an Kaufkraft.

  • Kaum Flexibilität: Festgelder sind häufig für eine bestimmte Laufzeit gebunden und können nicht ohne Weiteres abgerufen werden.


2. Vorteile von Aktien und ETFs als Unternehmensanlage


Im Gegensatz dazu bieten Aktien und ETFs die Möglichkeit, das Kapital aktiv zu vermehren. Selbstverständlich sind diese Anlageformen mit höheren Risiken verbunden, doch durch eine clevere Anlagestrategie kann eine GmbH langfristig von höheren Renditen profitieren. Besonders ETFs (Exchange Traded Funds), die eine breite Streuung bieten, sind für Unternehmen interessant, da sie das Risiko reduzieren und dennoch gute Renditechancen bieten.


Vorteile auf einen Blick:


  • Höhere Renditechancen: Aktien und ETFs bieten im Durchschnitt deutlich höhere Renditen als Festgeldkonten.

  • Flexibilität: Aktien und ETFs können jederzeit gekauft oder verkauft werden, was die Liquidität erhöht.

  • Breite Streuung durch ETFs: ETFs bieten die Möglichkeit, in eine Vielzahl von Unternehmen zu investieren und so das Risiko zu streuen.


3. Steuerliche Vorteile bei der Kapitalanlage einer GmbH


Ein entscheidender Aspekt, der für die Investition in Aktien und ETFs spricht, sind die steuerlichen Vorteile, die GmbHs in Deutschland genießen. Für private Anleger gelten hier andere Regeln, doch GmbHs können steuerrechtlich begünstigt werden, wenn sie in Aktien investieren. Die steuerliche Behandlung von Gewinnen aus Kapitalanlagen ist für GmbHs in Deutschland oft günstiger als für Privatpersonen.


Dividenden und Veräußerungsgewinne


  • Dividenden: Eine GmbH muss auf Dividenden aus Aktien in Deutschland 15% Körperschaftsteuer zahlen. Dies ist günstiger als der Steuersatz, den Privatpersonen zahlen. Zudem können Dividenden, die von ausländischen Unternehmen stammen, je nach Doppelbesteuerungsabkommen mit dem jeweiligen Land steuerlich begünstigt sein.

  • Veräußerungsgewinne: Gewinne, die durch den Verkauf von Aktien erzielt werden, sind bei GmbHs zu 95% steuerfrei. Das bedeutet, dass eine GmbH nur auf 5% des Gewinns Körperschaftsteuer zahlen muss. Das ist ein enormer Vorteil im Vergleich zur Abgeltungssteuer von 25%, die für Privatpersonen gilt.


Abschreibungen und Verluste


Ein weiterer Pluspunkt für GmbHs ist die Möglichkeit, Verluste steuerlich abzusetzen. Verluste aus Aktienverkäufen können mit Gewinnen aus anderen Geschäftstätigkeiten verrechnet werden, wodurch die steuerliche Belastung gesenkt werden kann. Dies ermöglicht eine flexiblere Steuerplanung und kann dabei helfen, steuerliche Optimierungen vorzunehmen.


4. Diversifikation als Schlüssel zum Erfolg


Eine Investition in Aktien und ETFs kann riskant sein, weshalb es wichtig ist, eine breit gestreute Anlagestrategie zu verfolgen. Besonders ETFs bieten eine einfache Möglichkeit zur Diversifikation, da sie oft eine Vielzahl von Aktien enthalten, die ein bestimmtes Marktsegment oder einen Index repräsentieren. Auf diese Weise kann eine GmbH das Risiko reduzieren und gleichzeitig von den Wachstumspotenzialen der Märkte profitieren.


Beispiele für ETF-Strategien:


  • MSCI World ETF: Investiert in eine breite Palette von Unternehmen weltweit und bietet eine hohe Diversifikation.

  • DAX ETF: Repliziert den deutschen Aktienindex und bietet eine Anlage in die führenden Unternehmen Deutschlands.

  • Themen-ETFs: Investitionen in spezielle Sektoren wie Technologie, nachhaltige Energien oder Gesundheitswesen.


5. Wie man als GmbH in Aktien und ETFs investiert


Der Einstieg in den Aktien- und ETF-Markt ist für GmbHs relativ unkompliziert. Die folgenden Schritte sollten beachtet werden, um rechtliche und steuerliche Hürden zu überwinden und eine erfolgreiche Anlagestrategie zu entwickeln:


  1. Eröffnung eines Wertpapierdepots: Zunächst muss die GmbH ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen. Achten Sie darauf, ein Konto zu wählen, das speziell für Unternehmen geeignet ist und transparente Gebühren bietet.

  2. Anlageziel festlegen: Überlegen Sie, welches Ziel Sie mit Ihrer Anlage verfolgen. Möchten Sie kurzfristige Gewinne erzielen, oder setzen Sie auf langfristiges Wachstum?

  3. Anlagestrategie entwickeln: Streuen Sie Ihre Anlagen über verschiedene Branchen und Märkte. Investieren Sie in ETFs, um das Risiko zu reduzieren, oder setzen Sie auf Einzelaktien, um gezielte Renditechancen zu nutzen.

  4. Steuerliche Beratung einholen: Konsultieren Sie einen Steuerberater, um sicherzustellen, dass Sie alle steuerlichen Vorteile ausschöpfen und die Anlageerträge korrekt verbuchen.


6. Risiken beachten: Was sollte man bedenken?


Natürlich gibt es bei jeder Art von Kapitalanlage Risiken, und dies gilt auch für Aktien und ETFs. Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass der Wert von Aktien schwanken kann und das investierte Kapital im schlimmsten Fall teilweise oder vollständig verloren gehen kann. Deswegen ist es entscheidend, eine durchdachte Risikomanagement-Strategie zu haben und nicht alles auf eine Karte zu setzen.


Risiken im Überblick:


  • Marktschwankungen: Aktienmärkte können volatil sein, und es gibt keine Garantie für Gewinne.

  • Zinsen und Inflation: Zinsänderungen können die Märkte beeinflussen und müssen im Blick behalten werden.

  • Unternehmensspezifische Risiken: Bei Einzelaktien besteht immer das Risiko, dass sich ein Unternehmen nicht wie erwartet entwickelt.


Aktien und ETFs – Eine sinnvolle Alternative für GmbHs


Während Festgeldkonten weiterhin ein sicherer Hafen für überschüssige Gelder sind, bieten Aktien und ETFs GmbHs in Deutschland eine vielversprechende Möglichkeit, höhere Renditen zu erzielen und gleichzeitig steuerliche Vorteile zu nutzen. Mit einer klugen und gut durchdachten Anlagestrategie können Unternehmen von den Wachstumsmöglichkeiten der Märkte profitieren, ohne dabei das gesamte Kapital unnötig zu binden. Gerade bei den aktuell niedrigen Zinsen ist es eine Überlegung wert, einen Teil der Firmenliquidität gezielt in Aktienmärkte zu investieren und so mehr aus dem Eigenkapital zu machen.


Mit einem erfahrenen Partner an Ihrer Seite, der Sie bei der Entwicklung Ihrer Anlagestrategie unterstützt und Sie über steuerliche Details aufklärt, können Sie sicherstellen, dass Ihre Gelder optimal angelegt sind und Ihnen langfristig den größtmöglichen Nutzen bringen.


Eine kleine Anekdote von mir: Wenn Sie sich selbst nicht in die Thematik einarbeiten möchten, so kann ich dies zwar gut nachvollziehen, möchte Ihnen aber trotzdem eine kleine Anekdote zum Nachdenken geben. Und zwar sprach ich vor ein paar Jahren mit einem der reichsten Männer Deutschlands über das Thema Anlagestrategien. Er war ganz verwundert, dass ich dabei (damals, wohlgemerkt) mich auf die Analysten meiner Hausbank verließ. Er fragte mich, frei von der Leber weg, dies: "Glaubst Du ernsthaft, dass ein Bankangestellter, der vielleicht mit 3k netto im Monat nach Hause geht und dessen maximaler beruflicher Lebenserfolg es ist, innerhalb von 35 Jahren eine Eigentumswohnung abzuzahlen und sonst langt es nur für ein Auto plus 3 Wochen Urlaub im Jahr, es ernsthaft mit der Geldanlage drauf hat? Und dass Dein Geld dort gut verwaltet wird? Denn hätte er seinen Job drauf, dann würde er mit 3k pro Tag nach Hause gehen! Unterkante.". Dem hatte ich dann nichts mehr hinzuzufügen und nahm ab diesem Tag das Zepter selbst in die Hand...


Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keine Finanzberatung dar. Die hier geteilten Informationen und Ansichten dienen ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken und spiegeln die persönliche Meinung des Autors wider. Es wird keine Haftung für Entscheidungen übernommen, die auf Basis der hier bereitgestellten Informationen getroffen werden. Für individuelle Finanzberatung wenden Sie sich bitte an einen qualifizierten Finanzberater.

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